Angewandte Landschaftsökologie Wagner & Wagner Kartierungsprojekt
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Grundwasser-Datenerfassung (Datensammler - Pegel-Ablesung - Messstellen-Einrichtung)


Elektronische Messgeräte - Datensammler (DS)

Zur kontinuierlichen Erfassung der Grundwasserstände werden elektronische Datensammler eingesetzt. Vorteile sind Datenaktualität, reduzierter Aufwand für Ablesungen und frei wählbarer Turnus für die Datenauslesung. In unseren Grundwasser-Messnetzen kommen elektronische Datensammler der Fa. Seba-Hydrometrie zum Einsatz.



Elektronische Datensammler bestehen aus :

  • Messwert-Geber (Schwimmer- oder Drucksondensystem),
  • Datensammler (speichert Daten in festzulegenden Intervallen) und
  • Auslesegerät (für den Datentransport zur EDV).

Bei Schwimmer- und Drucksonden-Systemen ist eine Datenfernübertragung durch Erweiterung mit entsprechenden DFÜ-Modulen möglich.

Drucksonden-System
(MDS-Insider der Fa. Seba)


Schwimmersystem (MDS Floater)
der Fa. Seba

Schwimmersystem (MDS Floater II)
Sondermodell für Überflutungsmoore


Herkömmliche Messdatensysteme eignen sich für die Messung von tief liegenden Grundwasserständen. Sie werden von den Herstellern zwar als wasserdicht bezeichnet, sind aber nur für kurzzeitige Überflutungen geeignet. Zur Messung von Moorwasserständen, die längere Zeit über Flur ansteigen, haben wir gemeinsam mit der Fa. Seba-Hydrometrie ein Sondermodell für Überflutungsmoore entwickelt. Das auf Basis des Schwimmersystems MDS Floater II konzipierte System erfasst in Abhängigkeit von der Rohrlänge Wasserstände bis etwa einen Meter über Flur. Es toleriert längere Überstauphasen und ist gegen Einsinken in Moorböden gesichert.

Die elektronischen Geräte erfordern qualifizierte Bauartprüfungen bzw. Eichungen. Dies gilt insbesondere für die Drift bei Drucksondensystemen.

Zur Messung weiterer Parameter wie Temperatur, Leitfähigkeit, oder pH-Wert können die Geräte mit Mulitparameter-Sonden ausgestattet werden. Beim Ausbau der Messstelle ist dann allerdings auf Filtermaterialien zu verzichten.


Manuelle Datenerfassung - einfache Pegel

Für Einzelmessungen des Grundwasserstands wird überwiegend das Kabellichtlot verwendet. Optische und akustische Signale ermöglichen ein genaues Messen des Wasserspiegels. Bei den geringen Flurabständen wie sie in Mooren auftreten, sind Erfassungsfehler zu vernachlässigen.

Gegenüber der elektronischen Datenerfassung kann sich je nach Turnus erheblicher Zusatzaufwand für die Ablesungen ergeben.



Kabellichtlot KLL-Mini (Fa Seba)

Messtellen-Einrichtung

Die für den Ausbau der Messtelle zu verwendenden Rohrtypen, Rohrdurchmesser und -längen hängen von Einsatzzweck und Amplitude des Grundwasserstandes ab.

Für den Einsatz elektronischer Datensammler sind die Messstellen auf mindestens 2" auszubauen. Hierfür sind gelochte oder geschlitzte PEHD- oder PB-Filterrohre mit geringen Schlitzweiten und leichtgängigen Trapezgewinde-Verbindungen zu empfehlen.
Einfache Messtellen für die manuelle Datenerfassung können auch mit Rohren kleiner 1" eingerichtet werden.

Rammrohr

Filterrohr


Überflurabschluss der Messstelle

Die Art des Messstellenabschlusses richtet sich nach den örtlichen Gegebenheiten und Anforderungen. Überflurabschlüsse für Grundwassermessstellen in Mooren bestehen i. d. R. aus einem verschließbaren, verzinkten Stahlrohr.



Ausführliche Informationen zur Einrichtung von Grundwassermessstellen in Mineralböden liefert das Niedersächsische Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (vorm. Niedersächsische Landesamt für Bodenforschung). Auf den Einbau von Filtern ist allerdings insbesondere dann zu verzichten, wenn die Messstellen zur Probeentnahme für boden- bzw. gewässerchemische Parameter verwendet werden.

Messstelle für manuelle Ablesung



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28.03.2018

© ALW 2004 Angewandte Landschaftsökologie, Dr. Alfred und Ingrid Wagner, Unterammergau