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Stoffhaushalt
Nährstoffeinträge in Moore und die durch sie verursachten Auswirkungen sind wesentlich schlechter nachzuweisen als Veränderungen des Wasserhaushaltes. Hohe Anteile nährstoffintensiver Nutzungen an den Einzugsgebieten lassen aber bei vielen Mooren nachhaltige Veränderungen erwarten.
Die Rückhaltung überhöhter Nährstofffrachten in Mooren kann aus alleiniger Sicht des abiotischen Ressourcenschutzes durchaus positiv gewertet werden (Moore als Senke für Nährstoffe siehe Forschungsarbeiten aus Kiel). Dagegen ist die damit verbundene Eutrophierung von Mooren aus Sicht des Artenschutzes problematisch, weil hierdurch Artenverschiebungen zu Lasten oligo- und mesotraphenter Moortypen und Arten ausgelöst werden .
Umfassende Renaturierung bedeutet also nicht allein naturnähere Wasserstände, sondern auch die Angleichung an die geogenen Nährstoffverhältnisse.
Im Rahmen von Entwicklungs- bzw. Umsetzungskonzepten sind insbesondere zwei Fragen zu behandeln.
- Welche Möglichkeiten bestehen zur Reduktion von Nährstoffeinträgen (Extensivierung, Sedimentationsbecken, Reinigungsteiche, zur Wirksamkeit solcher Anlagen liegen positive Ergebnisse aus Brandenburg vor Steidl & al. 2007 )
- Welche Folgen resultieren aus einem Anstau übermäßig nährstoffreichen Wassers. Hierbei ist immer eine Abwägung zwischen den Folgen der Entwässerung und Eutrophierung durch Einstau nötig.
Feldmethoden zur Bestimmung von Nährstoffeinträgen
Zur Ermittlung der stoffhaushaltlichen Belastungssituation haben sich folgende Methoden bewährt:
- Ermittlung düngeintensiver Nutzungen innerhalb des Moors und im Wassereinzugsgebiet; Abgrenzung der Haupteintragspfade entsprechend der Strömungsverhältnisse
- Erfassung von Indikatorarten der Trophie, Karte der Trophiestufen über Schätzung der Aufwuchsbiomasse
- Bestimmung von pH-Wert und Leitfähigkeit (Vergleich naturnaher und belasteter Moorstandorte
- Aufbauend auf den Ergebnissen dieser Arbeitsschritte Auswahl von Probestellen für Nährstoffgehaltsanalysen
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