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Hemerobiestufen von Mooren

aus BayLfU 2003

Hemerobie- oder Naturnähestufen können auf allen Planungsebenen zur Formulierung von Zielen und zur Bewertung von Mooren herangezogen werden.

Sie kennzeichen das Maß menschlichen Einflusses auf Vegetation und Standort. Formal erfolgt eine getrennte Einstufung der Indikatoren Nährstoffhaushalt, Wasserhaushalt und Flora bzw. Vegetation.

Durch Ermittlung des Abstands zwischen Zielstufe und realer Stufe kann eine Bewertung im Sinne einer Defizitanalyse durchgeführt werden.

Hemerobiegrad . Naturbetonte  Moore Anthropogen überprägte Moore
    ahemerob -
oligohemerob
oligo- bis
mesohemerob
mesohemerob euhemerob polyhemerob metahemerob
    naturnah
(NN)
bedingt
naturnah
(BN)
kulturbetont
(KB)
kulturgeprägt
(KG)
naturfern
(NF)
naturfremd
(NFR)
  Anthropogener Einfluss. fehlt bis sehr gering gering mäßig stark sehr stark irreversibel
zerstört
 
  Nährstoffhaushalt
(Eintrag/Austrag)
unverändert gering mäßig stark verändert sehr stark verändert
  Wasserhaushalt
(Entwässerung)
unverändert gering verändert mäßig stark verändert sehr stark verändert
  Vegetationsdecke
(Indikatorarten)
unverändert gering verändert Arteninventar mäßig verändert Arteninventar
stark verändert
Nässezeiger noch vorhanden
Nässezeiger
fehlen vollständig
keine Pflanzendecke
  Nutzungsbeispiele
Offenland (O)
Bult-/Schlenken-
gesellschaften
Streuw.-Brachen
sporadische
Nutzung
extensive Mahd
(1-2 schürig)
intensive Mahd
(>2-schürig)
Saatgrasland,
Ackerbau
versiegelte
Flächen
  Wald (W), Torfstich (T) Moorwälder
Wald
geringfügig entwässert
Hand-Torfstiche
mäßig
entwässert
Fichtenforst, Torfabbau maschinell, tief Pappelkulturen
Baumschulen


Die Zuordnung zu einer Hemerobiestufe erfolgt nach dem Minimumprinzip, d. h. die jeweils naturfernste Ausprägung eines der Indikatoren entscheidet über die Gesamteinstufung. Maßstab sind die Ausprägungen, die unter natürlichen Bedingungen bestehen würden.

Weitere Kriterien zur Bewertung der Naturnähe: Identifying peatlands of international biodiversity importance.



BayLfU - Bayerisches Landesamt für Umweltschutz (2003): Leitfaden der Niedermoorrenaturierung


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14.03.2018

© ALW 2004 Angewandte Landschaftsökologie, Dr. Alfred und Ingrid Wagner, Unterammergau