Hemerobie- oder Naturnähestufen können auf allen Planungsebenen zur Formulierung von Zielen und zur Bewertung von Mooren herangezogen werden.
Sie kennzeichen das Maß menschlichen Einflusses auf Vegetation und Standort. Formal erfolgt eine getrennte Einstufung der Indikatoren Nährstoffhaushalt, Wasserhaushalt und Flora bzw. Vegetation.
Durch Ermittlung des Abstands zwischen Zielstufe und realer Stufe kann eine Bewertung im Sinne einer Defizitanalyse durchgeführt werden.
Hemerobiegrad .
NaturbetonteMoore
Anthropogen
überprägte Moore
ahemerob -
oligohemerob
oligo- bis
mesohemerob
mesohemerob
euhemerob
polyhemerob
metahemerob
naturnah
(NN)
bedingt
naturnah
(BN)
kulturbetont
(KB)
kulturgeprägt
(KG)
naturfern
(NF)
naturfremd
(NFR)
Anthropogener
Einfluss.
fehlt
bis sehr gering
gering
mäßig
stark
sehr
stark
irreversibel
zerstört
Nährstoffhaushalt
(Eintrag/Austrag)
unverändert
gering
mäßig
stark verändert
sehr
stark verändert
Wasserhaushalt
(Entwässerung)
unverändert
gering verändert
mäßig
stark verändert
sehr
stark verändert
Vegetationsdecke
(Indikatorarten)
unverändert
gering verändert
Arteninventar mäßig verändert
Arteninventar
stark verändert
Nässezeiger noch vorhanden
Nässezeiger
fehlen vollständig
keine Pflanzendecke
Nutzungsbeispiele
Offenland (O)
Bult-/Schlenken-
gesellschaften
Streuw.-Brachen
sporadische
Nutzung
extensive
Mahd
(1-2 schürig)
intensive
Mahd
(>2-schürig)
Saatgrasland,
Ackerbau
versiegelte
Flächen
Wald (W),
Torfstich (T)
Moorwälder
Wald
geringfügig entwässert
Hand-Torfstiche
mäßig
entwässert
Fichtenforst, Torfabbau maschinell, tief
Pappelkulturen
Baumschulen
Die Zuordnung zu einer Hemerobiestufe erfolgt nach dem Minimumprinzip, d. h. die jeweils naturfernste Ausprägung eines der Indikatoren entscheidet über die Gesamteinstufung. Maßstab sind die Ausprägungen, die unter natürlichen Bedingungen bestehen würden.